Tiermedizin, Agrar- und Ernährungswissenschaften

Gruppe im Labor

Was haben die Tiermedizin, die Agrar-, die Forst- und die Ernährungswissenschaften gemeinsam? Auf jeden Fall eine ausgeprägte naturwissenschaftliche Basis. Denn Physik, Biologie und Chemie spielen in allen Studiengängen dieser Fächergruppen eine große Rolle.

Die Tiermedizin gehört zu den beliebtesten Studiengängen in Deutschland. Ebenso wie in der Humanmedizin ist es deshalb gar nicht so leicht, einen Studienplatz zu bekommen. Studieninteressierte brauchen einen sehr guten Notendurchschnitt, denn es gilt eine bundesweite Zulassungsbeschränkung für das Fach. Über die Vergabe der Studienplätze entscheidet die .

Wer sich aus Liebe zu Tieren für das Studium entscheidet, sollte sich bewusst sein: Die Arbeit in einer Tierklinik oder einer Großtierpraxis kann körperlich sehr fordernd und anstrengend sein. Wochenenddienste und Nachteinsätze sind die Regel. " im Vorfeld können hilfreich sein, um sich ein realistisches Bild zu machen", rät Astrid Behr vom Bundesverband Praktizierender Tierärzte. Vor allem in der Nutztierhaltung werden viele Veterinärinnen und Veterinäre gebraucht und ein Praktikum im Schlachthof ist Pflichtbestandteil vieler Studiengänge.

Veterinärmedizin: Die Hälfte ist selbstständig

Das Studium der Veterinärmedizin dauert in Deutschland knapp sechs Jahre und beginnt mit einem wissenschaftlich-theoretischen Teil von acht an einer . Bereits in dieser Phase sammeln Studierende praktische Erfahrungen, nicht nur in der Behandlung von lebenden Tieren. Auch in der Lebensmittelüberwachung, auf dem Schlachthof und im öffentlichen Veterinärwesen sind Praxiswochen Pflicht. Nach einem Praktischen Jahr in einer Praxis oder Klinik schließen Tiermedizinerinnen und -mediziner mit dem ab. Viele Absolventen und Absolventinnen machen anschließend eine eigene Praxis auf, jeder zweite von ihnen ist . Andere arbeiten als Angestellte in Praxen und Tierkliniken, in der Gesundheitskontrolle, in der Fachberatung der Arzneimittelproduktion oder in der Leitung und Überwachung von Viehhandel und Fleischproduktion.

Nahrung für Ernährung – von Agrar- bis zu Ernährungswissenschaften

Die Zukunft der Landwirtschaft und Fragen der Ernährung sind für Menschen auf der ganzen Welt überlebenswichtig. Einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen zu sichern, ist eine der größten Herausforderungen der Zukunft. Das spiegelt sich auch in den vielfältigen Studienangeboten an deutschen Universitäten und Hochschulen wider – das Spektrum reicht von der Agrarökologie bis hin zur Ressourcenökonomie. Studierende, die sich beispielsweise besonders für nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie interessieren, lernen in den entsprechenden Studiengängen die gesamte Prozesskette kennen. Sie entwickeln nachhaltige Strategien bei der Erzeugung und Umwandlung von Rohstoff- und Energiepflanzen zum jeweiligen Produkt.

Mehr als 200 agrar- und forstwissenschaftliche Studiengänge an deutschen Universitäten und Hochschulen beschäftigen sich mit der Gestaltung, Nutzung und Entwicklung des ländlichen Raums. Hinzu kommen mehr als 130 Studiengänge in den Ernährungswissenschaften, die eine große Bandbreite an Themen abdecken, von der Ernährung in Entwicklungsländern über die ernährungsphysiologische Bewertung von Lebensmitteln bis hin zur Ernährungs- und Verbraucherberatung. Zu unterscheiden ist zwischen den Ernährungswissenschaften, der Trophologie, und der Ökotrophologie, die zudem das Fach Haushaltswirtschaft beinhaltet. Neben ernährungswissenschaftlichen Inhalten werden in der Ökotrophologie auch wirtschaftliche und sozialwissenschaftliche Kompetenzen vermittelt.

Gesundheitsfragen im Blick

An der Schnittstelle von Biomedizin, Lebensmittelwissenschaft und Public Health nehmen die Ernährungswissenschaften einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Sie beschäftigen sich mit der Frage, wie Nahrungsmittel den menschlichen Stoffwechsel beeinflussen und steuern. Ernährungswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler erforschen Krankheiten wie Diabetes oder Krebs und ihre Expertise ist gefragt, wenn es darum geht, den gesundheitspolitischen Herausforderungen unserer Zeit mit Erkenntnissen der Ernährungsforschung zu begegnen.

Arbeitsfelder umfassen zum Beispiel Kantinen und Großküchen, Produktentwicklung, die chemische Industrie oder die Marktforschung. Englischsprachige Angebote bereiten speziell auf eine Tätigkeit in der internationalen Ernährungswirtschaft vor.